Ein Zuhause für Suchende: Die Lebensgemeinschaft Zarnekla
In der stillen Weite Mecklenburg-Vorpommerns hat sich in einem kleinen Dorf ein besonderes Projekt etabliert. Die Lebensgemeinschaft Zarnekla versteht sich nicht als Kommune im herkömmlichen Sinne, sondern vielmehr als eine Art erweiterte Großfamilie. Ihr Kernanliegen ist es, Menschen einen geschützten Rahmen zu bieten, die auf der Suche nach Spiritualität und einem tieferen Sinn im Leben sind.
Ein Raum für persönliche und spirituelle Entwicklung
Im Mittelpunkt des Gemeinschaftslebens steht die individuelle Entfaltung. Menschen, die nach Zarnekla finden, werden dazu eingeladen, sich frei von gesellschaftlichen Zwängen kennenzulernen und ihr inneres Wesen zu entwickeln. Es gibt keinen Druck, sich dauerhaft niederzulassen; jeder darf für sich entscheiden, ob der Aufenthalt eine vorübergehende Station oder ein neues, dauerhaftes Zuhause wird. Der Glaube an eine göttliche Fügung bildet dabei das Fundament. Die Überzeugung der Gemeinschaft ist, dass sich das Leben eines jeden Einzelnen auf natürliche Weise entfalten kann, sobald er seinen Platz in der Gemeinschaft gefunden hat.
Verantwortung leben und Vorbild sein
Über die persönliche Entwicklung hinaus verfolgt Zarnekla ein größeres Ziel: die Schaffung einer verantwortungsbewussten Gesellschaft im Kleinen. Die Mitglieder streben danach, im Einklang mit der Natur zu leben und dadurch zu einem Vorbild für andere zu werden. Dieser Ansatz umfasst neue Wege des Denkens, Handelns und der Selbsterfahrung. Als christlich geprägte Gemeinschaft ist es ihr zentrales Anliegen, den Glauben nicht nur zu praktizieren, sondern ihn authentisch und alltäglich zu erfahren.
Vom Gutshaus zur Gemeinschaft: Ein Projekt in stetigem Wandel
Wer ein fertig eingerichtetes Idyll erwartet, wird überrascht sein. Zarnekla ist ein lebendiges Projekt, eine beständige Baustelle. Der Kern des Ortes ist ein ehemaliges Gutshaus aus dem Jahr 1880, das zu DDR-Zeiten in Landarbeiterwohnungen umgewandelt wurde. Seit dem Erwerb des Anwesens im Jahr 2012 wird es Stück für Stück renoviert und den Bedürfnissen der Gemeinschaft angepasst. Neben Wohnräumen sind über die Jahre Gemeinschaftsflächen, Werkstätten, ein großer Tanzsaal sowie Außenbereiche mit Wiesen, einem Spielplatz und Plätzen für gemeinsame Lagerfeuer entstanden.
Neue Mitglieder, die Teil der Gemeinschaft werden möchten, sind aktiv in diesen Gestaltungsprozess eingebunden. Jeder ist angehalten, seinen eigenen Wohnbereich, sei es im Haupthaus oder in den ehemaligen Stallungen, eigenhändig auszubauen. Dabei steht Werkzeug und Material zur Verfügung, und die Arbeit geschieht stets im kollektiven Miteinander. Der gemeinsame Schaffensprozess wird als zentraler Bestandteil des Weges betrachtet, das eigene Paradies zu erschaffen.
Die Visionäre hinter dem Projekt
Gegründet wurde Zarnekla von Gabi und Andi. Beide bringen eine breite Palette an Erfahrungen mit: Gabi hat vier Berufsausbildungen absolviert, Andi blickt auf eine handwerkliche Lehre und ein abgeschlossenes Studium zurück. Ihre gemeinsamen Träume und Visionen von einem alternativen, sinnstiftenden Miteinander bilden den Antrieb und das ideelle Fundament der Lebensgemeinschaft.
Für Interessierte, die mehr über das Leben und die Philosophie in Zarnekla erfahren möchten, bietet die offizielle Webseite weitere Einblicke.
Zieh’t in Frieden eu’re Pfade
Mit Euch des großen GOTTes Gnade
und Seiner heilg’en Engel Wacht!
Wenn Euch Jesu‘ Häende schirmen,
geht’s unter Sonnen’schein und Stüermen
getrost und froh, bei Tag und Nacht.
Leb’t wohl, Leb’t wohl, im HErr’n,
Er sei Euch nimmer fern‘ späet und früehe
Vergeß’t Uns nicht, in Seinem Licht‘
Und wenn ihr such’t Sein An’gesicht.
(Lied/Text: Gustav Knak 1805-1878)