Radiccio anbauen im heimischen Garten


Radiccio gehört zur Familie der Korbblütler und ist eng mit Chicorée und Endivien verwandt. Dieses Salatgemüse, das ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammt, zeichnet sich durch seine charakteristischen rötlichen Blätter und den herb-würzigen Geschmack aus. Verschiedene Züchtungen bieten eine Bandbreite an Formen und Geschmacksnuancen, die von mild bis intensiv bitter reichen können.

Herkunft und optimale Standortbedingungen

Aufgrund seiner mediterranen Herkunft gedeiht Radiccio am besten an warmen, geschützten Standorten. Idealerweise wählt man einen Platz, der viel Licht erhält, jedoch vor der intensiven Mittagssonne geschützt ist. Ein heller Halbschatten bietet perfekte Bedingungen für ein optimales Wachstum. In Mischkultur zeigt sich Radiccio besonders verträglich mit Kohlgewächsen, Erbsen, Tomaten und Schnittlauch, was bei der Beetplanung berücksichtigt werden sollte.

Ansprüche an Boden und Nährstoffe

Radiccio entwickelt eine kräftige Pfahlwurzel und stellt bestimmte Ansprüche an den Boden. Ein humusreicher, tiefgründiger Boden bildet die ideale Grundlage. Humus, die organische Substanz des Bodens, entsteht durch die Zersetzung von Pflanzenresten und Kleinstlebewesen. Dieser Prozess setzt essentielle Nährstoffe wie Stickstoff und Phosphor frei, welche die Bodenfruchtbarkeit maßgeblich bestimmen. Die Bodenvorbereitung beginnt mehrere Wochen vor der Aussaat: Das Beet wird tiefgründig gelockert, mit reifem Kompost angereichert und feinkrümelig geglättet. Diese Zeit ermöglicht Mikroorganismen, die Nährstoffe aufzuschließen und pflanzenverfügbar zu machen.

Aussaat und Temperaturanforderungen

Als wärmeliebende Pflanze ist Radiccio gegenüber Kälte sehr empfindlich. Für eine frühe Ernte empfiehlt sich daher eine Vorkultur unter Glas oder im Gewächshaus ab April. Die direkte Aussaat ins Freiland sollte erst ab Juni erfolgen, wenn die Temperaturen konstant über 16 Grad Celsius liegen. Für die Aussaat zieht man Saatreihen mit einem Abstand von etwa 30 Zentimetern. Die Samen werden circa zwei bis drei Zentimeter tief abgelegt und anschließend behutsam angegossen. Die Verwendung von Regenwasser ist dabei vorteilhaft.

Wachstumsdauer und Ernte

Von der Aussaat bis zur Erntereife benötigt Radiccio durchschnittlich vier Monate. Die Haupterntezeit erstreckt sich von September bis in den November hinein. Geerntet wird, indem man den Kopf mit einem scharfen Messer dicht über der Bodenoberfläche abschneidet. Durch diese Schnittmethode bleibt die Wurzel im Boden intakt, was bei einigen Sorten eine Nachzucht kleinerer Blätter ermöglicht.

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