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Organspende – eine rein lebensrettende Maßnahme?

Lesedauer 2 Minuten


Die Erfindung des Hirntods – Ein künstliches Konzept?

Dr. Paul Byrne, ein renommierter Neonatologe und klinischer Professor für Pädiatrie, stellt im Interview eine provokante These auf: „Der Ausschuss von Harvard hat den Hirntod erfunden.“ Seiner Ansicht nach handelt es sich beim Hirntod nicht um einen wissenschaftlich fundierten Zustand, sondern um ein künstliches Konzept, das 1968 von einem Ad-Hoc-Komitee der Harvard-Universität entwickelt wurde.

Byrne kritisiert, dass der Ausschuss weder Tierversuche noch ausreichende Patientendaten als Grundlage heranzog. Stattdessen sei der Hirntod als medizinische Definition eingeführt worden, um Organentnahmen zu legitimieren. „Sie hatten keine wissenschaftlichen Grundlagenstudien“, betont Byrne.

Herz-Kreislauf-Stillstand als neue Todesdefinition?

Aktuell sorgt ein Vorschlag der FDP im deutschen Bundestag für Diskussionen: Die Todesdefinition soll erweitert werden, sodass bereits ein Herz-Kreislauf-Stillstand als Grundlage für Organentnahmen dienen kann. Bisher war hierfür der irreversible Hirnfunktionsausfall (Hirntod) Voraussetzung.

In Ländern wie der Schweiz, Großbritannien und den USA ist diese Praxis bereits erlaubt. Kritiker wie Byrne warnen jedoch vor den Risiken: „Menschen mit einem Herz-Kreislauf-Stillstand können in bestimmten Fällen wiederbelebt werden.“ Wird jedoch zu früh eine Organentnahme vorgenommen, könnte dies lebensrettende Maßnahmen verhindern.

Lebendige Patienten als Organspender?

Byrne berichtet von einem prägenden Erlebnis aus dem Jahr 1975: Ein Kind, das als hirntot diagnostiziert wurde und keine Gehirnaktivität zeigte, überlebte dank weiterer Behandlung. „Wenn sogar Hirntote wieder leben können, wie kann es dann erlaubt sein, bereits nach einem Herz-Kreislauf-Stillstand Organe zu entnehmen?“

Er warnt davor, dass viele als „hirntot“ deklarierte Patienten tatsächlich noch am Leben seien. „Sie sind alle am Leben“, sagt Byrne. Selbst wenn Patienten kein Bewusstsein zeigen, bedeute dies nicht, dass sie tot seien.

Schmerz und Ethik bei der Organentnahme

Ein besonders brisanter Aspekt ist die Frage nach Schmerzempfinden während der Organentnahme. Byrne erklärt, dass Patienten oft Lähmungsmittel erhalten, um Bewegungen zu verhindern. Dennoch reagierten ihr Körper und ihre Vitalzeichen auf Schmerzen: „Ihr Herzschlag und Blutdruck steigen, wenn man sie aufschneidet – das ist die Reaktion auf Schmerz.“

Diese Praxis wirft ethische Fragen auf: Werden Patienten möglicherweise bei vollem Bewusstsein, aber ohne Möglichkeit zur Kommunikation, ihrer Organe beraubt?

Organspende als lukratives Geschäft

Byrne sieht im Hirntod vor allem ein Mittel, um an Organe zu gelangen. „Man kann keine Organe von einer Leiche bekommen. Jedes transplantierte Organ ist ein gesundes Organ – und gesunde Organe kommen nur von lebenden Menschen.“

Er kritisiert zudem die psychologische Manipulation von Angehörigen. Speziell geschulte Mitarbeiter würden Familien in emotionalen Ausnahmesituationen gezielt ansprechen, um eine Zustimmung zur Organspende zu erhalten. „Es ist Teil der Indoktrination, um an die Organe ranzukommen.“

Drogenopfer als neue Organquelle?

Besonders alarmierend ist Byrnes Hinweis auf die steigende Zahl von Organspendern durch Drogenüberdosierungen. In Ohio sterben täglich acht Menschen an Überdosen – viele von ihnen landen in der Notaufnahme, wo sie als potenzielle Organspender registriert werden.

„Sie geben den Polizisten das Notfallmedikament Narcan, um der Droge entgegenzuwirken. Das rettet nicht ihr Leben, sondern bringt sie lediglich in die Notaufnahme – und so bekommen sie ihre Organe.“

Eine Debatte über Leben und Tod

Die Aussagen von Dr. Paul Byrne werfen schwerwiegende Fragen auf: Ist der Hirntod wirklich ein wissenschaftlich fundierter Tod, oder dient er vor allem der Organbeschaffung? Sollte eine Ausweitung der Todesdefinition auf Herz-Kreislauf-Stillstände erfolgen, obwohl Wiederbelebungen möglich sind?

Die Diskussion zeigt, wie wichtig Transparenz und ethische Reflexion in der Transplantationsmedizin sind. Denn am Ende geht es nicht nur um medizinische Verfahren, sondern um die grundlegende Frage: Wann ist ein Mensch wirklich tot?

Hier geht es zum Interview von klagemauerTV mit Dr. Paul Byrne.

Foto: Pixabay / Jasmin777

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