Versteckte Risiken in deiner Kosmetiktasche: Was wirklich in Pflegeprodukten steckt
Immer mehr Menschen legen heute Wert auf eine bewusste Ernährung mit biologischen und pestizidfreien Lebensmitteln. Doch während wir genau darauf achten, was in unseren Körper gelangt, vergessen wir oft, was wir auf unsere Haut auftragen. Deine tägliche Beauty-Routine könnte dir mehr schaden als nützen, denn viele konventionelle Kosmetikprodukte enthalten eine Reihe bedenklicher Substanzen, die deine Gesundheit gefährden können.
Die Kosmetikindustrie macht es dir als Verbraucher nicht leicht, die Inhaltsstofflisten zu entschlüsseln. Hinter komplizierten Bezeichnungen verbergen sich oft Stoffe, die du bewusst vermeiden würdest, wenn du ihre Wirkung kennen würdest.
Warum überhaupt Chemie in Kosmetik?
Synthetische Zusatzstoffe in Kosmetik erfüllen verschiedene Funktionen. Einige sollen verhindern, dass Bakterien das Produkt verunreinigen oder dass Hitze und Licht die Konsistenz verändern. Andere wiederum dienen lediglich dazu, einen bestimmten Duft oder eine Farbe zu erzeugen, die du mit der Marke verbindest. Dabei gibt es längst natürliche Alternativen für all diese Zwecke, wie nachhaltige Naturkosmetik-Hersteller beweisen. Leider ist die synthetische Herstellung in der Regel kostengünstiger, weshalb viele Hersteller weiterhin auf bedenkliche Inhaltsstoffe setzen.
Aluminium in Deos und Make-up
Aluminiumverbindungen findest du nicht nur in Lebensmitteln, sondern auch in vielen herkömmlichen Kosmetikartikeln. Deodorants, Sonnenschutzmittel und verschiedene Make-up-Produkte enthalten häufig Aluminiumsalze. Besonders in Antitranspiranten sorgen diese Verbindungen dafür, dass deine Schweißdrüsen temporär blockiert werden.
Das Problem: Aluminium kann toxische Reaktionen in deinem Körper auslösen. Die verstopften Poren können zu Hautreizungen und Juckreiz führen. Besonders nach der Rasur ist deine Haut aufnahmefähiger für solche Schadstoffe. Studien deuten darauf hin, dass Aluminiumverbindungen die Blut-Hirn-Schranke überwinden können und im Verdacht stehen, Erkrankungen wie Brustkrebs und Alzheimer zu begünstigen.
Chemische UV-Filter in Sonnenschutz und Tagescremes
Viele Sonnencremes und Tagespflegeprodukte enthalten chemische UV-Filter wie Benzophenon, die deine Haut vor Sonnenschäden schützen sollen. Doch dieser Schutz kommt mit einem Preis: Benzophenon wurde von der Internationalen Agentur für Krebsforschung als möglicherweise krebserregend eingestuft.
Diese chemischen Filter blockieren nicht nur die schädlichen UVA-Strahlen, sondern oft auch die wichtigen UVB-Strahlen, die dein Körper zur Vitamin-D-Produktion benötigt. Gleichzeitig können sie wie Hormone in deinem Körper wirken und so dein empfindliches Hormongleichgewicht stören. Besonders in Entwicklungsphasen – ob in der Pubertät oder im Mutterleib – können diese Substanzen erheblichen Schaden anrichten.
Konservierungsmittel in konventioneller Kosmetik
Damit Cremes, Lotionen und andere Pflegeprodukte lange haltbar bleiben, setzen Hersteller häufig Konservierungsmittel wie Parabene, Formaldehyd oder Methylisothiazolinon ein. Diese sollen verhindern, dass sich Bakterien und Pilze in den Produkten vermehren.
Die Kehrseite: Viele dieser Konservierungsstoffe können Allergien auslösen und hormonell wirken. Studien haben gezeigt, dass Parabene schwache östrogene Aktivitäten im Körper entfalten können und sich negativ auf das männliche Fortpflanzungssystem auswirken können. Formaldehyd konnte in Tests sogar bis in die DNA lebender Zellen vordringen.
Erdöl in Pflegeprodukten
Mineralöle und Erdölerzeugnisse wie Paraffin oder Vaseline sind in vielen Lippenstiften und fetthaltigen Cremes enthalten. Für die Hersteller sind diese Inhaltsstoffe attraktiv, weil sie deutlich günstiger sind als pflanzliche Alternativen.
Doch diese Erdölprodukte können deine Poren abdichten. Zwar fühlt sich deine Haut zunächst geschmeidig an, doch langfristig kann sie nicht mehr atmen und trocknet aus. Noch bedenklicher sind Verunreinigungen wie MOSH und MOAH, die in vielen Mineralölprodukten nachgewiesen wurden und im Verdacht stehen, krebserregend zu wirken und das Erbgut zu verändern.
Weichmacher in Kosmetikverpackungen und Inhalten
Phthalate, eine Gruppe von Weichmachern, findest du nicht nur in den Verpackungen kosmetischer Produkte, sondern oft auch in den Produkten selbst. Sie sorgen dafür, dass Cremes die richtige Konsistenz behalten und sich gut auftragen lassen.
Das Tückische: Diese chemischen Verbindungen sind nicht fest gebunden und können sich leicht lösen – sei es durch Kontakt mit deiner Haut oder mit anderen Substanzen. Phthalate stehen im Verdacht, wie Hormone zu wirken und können insbesondere die männliche Sexualentwicklung stören. Studien haben hohe Konzentrationen dieser Weichmacher in der Bevölkerung nachgewiesen, die teilweise über den empfohlenen Richtwerten lagen.
Emulgatoren in Duschgels und Shampoos
Emulgatoren wie Polyethylenglykole (PEG) ermöglichen erst die cremige Konsistenz vieler Pflegeprodukte, indem sie Wasser und Öl verbinden. Tenside wiederum sorgen für den beliebten Schaum in Duschgels und Shampoos.
Doch diese Substanzen können die natürliche Barrierefunktion deiner Haut schwächen und sie durchlässiger für andere Schadstoffe machen. Zudem stehen einige Emulgatoren im Verdacht, allergische Reaktionen auszulösen und sogar erbgutschädigend zu wirken.
Mikroplastik in Peelings und Reinigungsprodukten
Winzige Kunststoffpartikel, bekannt als Mikroplastik, sind in vielen Peelings, Duschgels und anderen Pflegeprodukten enthalten. Sie sorgen für den sogenannten „schleifenden Effekt“, der deine Haut von abgestorbenen Hautschüppchen befreien soll.
Diese Kunststoffpartikel gelangen über das Abwasser in die Umwelt, wo sie nur sehr langsam abgebaut werden. Über die Nahrungskette können sie wieder in deinen Körper gelangen und sich in Organen ablagern. Studien zeigen, dass solche Kunststofffasern sogar in Lungengewebe eindringen und dort Entzündungen verursachen können.
Synthetische Duftstoffe in Parfums und Körperpflege
Fast jedes kosmetische Produkt enthält Duftstoffe, die meist synthetisch hergestellt werden. Diese sorgen für den charakteristischen Geruch, den du mit Sauberkeit und Frische verbindest.
Doch viele dieser Duftstoffkompositionen können allergische Reaktionen hervorrufen. Die Europäische Union hat 26 Duftstoffe identifiziert, die besonders häufig Allergien auslösen und ab einer bestimmten Konzentration deklariert werden müssen. Besonders bei Babys und Kleinkindern solltest du auf duftstofffreie Produkte zurückgreifen, da deren Organismus besonders empfindlich reagiert.
Natürliche Alternativen für eine gesündere Pflege
Zum Glück musst du nicht auf Kosmetik verzichten, um dich vor schädlichen Inhaltsstoffen zu schützen. Zertifizierte Naturkosmetik kommt ohne die meisten bedenklichen Substanzen aus und bietet eine sichere Alternative. Mittlerweile gibt es auch praktische Apps, die dir beim Scannen des Barcodes helfen, die Inhaltsstoffe eines Produkts besser zu verstehen und bedenkliche Stoffe zu identifizieren.
Deine Gesundheit hängt nicht nur davon ab, was du isst, sondern auch davon, was du auf deine Haut aufträgst. Indem du bewusster mit Kosmetik umgehst und auf natürliche Alternativen setzt, tust du nicht nur dir selbst, sondern auch der Umwelt etwas Gutes.




