Atlantas essbarer Stadtwald: Ein neues Grün für die Gemeinschaft
Mitten in Atlanta, USA, entsteht ein einzigartiges Projekt, das die Regeln öffentlicher Grünflächen neu definiert. Auf einer Fläche von rund sieben Hektar wächst der erste urbane Nahrungswald der Stadt heran. Diese innovative Anlage versorgt Anwohner mit frischen Lebensmitteln direkt vor der Haustür, besonders in einer Gegend, in der der Zugang zu erschwinglicher und gesunder Nahrung oft begrenzt ist. Statt nur Rasenflächen und Ziersträucher zu pflegen, setzt dieser Park auf essbare Natur.
Gemeinsam für eine grünere Zukunft
Verwirklicht wurde diese Vision durch die kraftvolle Zusammenarbeit zwischen der Stadt Atlanta, ihrer Stabstelle für Nachhaltigkeit und Widerstandsfähigkeit, dem Amt für Parks und Freizeit, der Naturschutzorganisation The Conservation Fund sowie Trees Atlanta. Entscheidend war jedoch die enge Partnerschaft mit den Menschen aus der Nachbarschaft. Gemeinsam schufen sie einen Park, den man nicht nur besuchen, sondern auch ernten kann. Noch ist der Wald jung, aber er trägt bereits erste Früchte und schenkt der Gemeinschaft Nüsse, Obst und Gemüse.
Natürliche Kreisläufe für eine widerstandsfähige Stadt
Dieser Nahrungswald verfolgt einen umfassenden Ansatz der Agrarforstwirtschaft. Hier verschmelzen Landwirtschaft mit Bäumen und Sträuchern zu einem lebendigen System. Es werden gezielt einheimische Pflanzen gewählt, die nahrhafte Lebensmittel produzieren und gleichzeitig die Umwelt stärken. Die Wurzeln der Bäume speichern Regenwasser und mindern so Überschwemmungsrisiken, die Blätter filtern Schadstoffe aus der Luft, und die vielfältige Bepflanzung bietet Lebensraum für bestäubende Insekten und andere Tiere. So entsteht Schritt für Schritt eine widerstandsfähigere und nachhaltigere Stadtlandschaft.
Von der Brache zum Gemeinschaftsgut
Nur wenige Kilometer vom Stadtzentrum entfernt, hat dieser Ort eine tiefe historische Verbindung zur Nahrungsmittelproduktion. Einst stand hier ein Bauernhof, der die Menschen versorgte. Nach Jahren des Leerstands zeugen noch immer mächtige Pekannussbäume, wilde Brombeerranken und Weinreben von dieser Vergangenheit. Gemeinsam mit den Anwohnern wurde ein Konzept entwickelt, das Gemeinschaftsbeete, einen Obst- und Nussgarten, Kräutergärten, Spazierwege und Treffpunkte vereint. Diesen Plan setzen die Partner und Bewohner nun Stück für Stück um, um frische und gesunde Lebensmittel in das Viertel zu bringen.
Um den Wald aufzubauen, wurde zusammen mit der Greening Youth Foundation ein Ausbildungsprogramm ins Leben gerufen. Die Teilnehmer erhielten nicht nur ein Stipendium, sondern erwarben auch praktische Fähigkeiten und soziale Kompetenzen, die sie für zukünftige Jobs im Umweltsektor qualifizieren. Zudem halfen sie aktiv bei der Gestaltung von Bildungsprogrammen für alle Altersgruppen mit. Ohne die Unterstützung dieser starken Partner wäre ein Projekt dieses Ausmaßes nicht möglich gewesen. Der urbane Nahrungswald in Browns Mill ist heute der größte öffentliche seiner Art in den USA und dient als Vorbild, wie man Nahrungsressourcen gerecht in die Stadtentwicklung integriert.
Spürbare Vorteile für Mensch und Natur
Die positiven Auswirkungen des Waldes sind bereits jetzt deutlich sichtbar. Aus einer brachliegenden Fläche ist ein lebendiger Treffpunkt geworden, an dem Kinder sicher spielen und Familien Zeit miteinander verbringen. Für die Bewohner hat sich der Zugang zu frischen Lebensmitteln erheblich verbessert – über 30 Gemeinschaftsbeete und mehr als 100 Obstbäume wurden bereits gepflanzt.
Durch Bildungsangebote wie Garten- und Kochkurse werden Bewegung und eine gesunde Ernährung aktiv gefördert. Lokale Bewohner konnten an bezahlten Qualifizierungsprogrammen teilnehmen, und einige von ihnen sind heute fest im Nahrungswald angestellt. Das Projekt lebt vom Engagement der Gemeinschaft: Bisher haben über tausend Freiwillige, darunter Studenten und Mitarbeiter lokaler Unternehmen, mit angepackt. Kooperationen mit Schulen bringen zudem Hunderte von Schülern für praxisnahen Unterricht in den Bereichen Naturwissenschaft und Umwelt in den Wald.
Gleichzeitig wird die heimische Natur geschützt und regeneriert. Der Baumbestand, ein Bachlauf und die Tierwelt stehen unter Schutz. Indem invasive Pflanzenarten entfernt und durch heimische Gewächse ersetzt werden, erholt sich das Ökosystem. Die neuen Spazierwege laden nicht nur zu Bewegung ein, sondern auch zu Aktivitäten wie Vogelbeobachtung oder dem Sammeln von wilden Früchten.
Quelle: https://www.conservationfund.org/our-impact/projects/urban-food-forest-at-browns-mill




