5G: Gesundheitliche Risiken durch Strahlung?
Die Einführung von 5G-Technologie wird oft als Meilenstein für die digitale Vernetzung gefeiert – schnellere Übertragung, verbesserte Verbindungen, ein versprochenes Zeitalter der Innovation. Doch hinter den Schlagzeilen und PR-Kampagnen verbirgt sich eine Geschichte, die wenig öffentlich diskutiert wird. Besonders ein Bericht aus Stockholm, das im Jahr 2025 laut einer Untersuchung von MedUX als europäische Großstadt mit der besten 5G-Erfahrung gilt, zeigt, wie die glänzende Fassade eine viel komplexere Realität überspielt.
Die Einführung von 5G ohne ausreichende Vorsorge
In Schweden wurde 5G bereits im Jahr 2020 großflächig eingeführt. Im Vergleich zu den Vorgängergenerationen wie 3G und 4G operiert 5G mit deutlich höheren Frequenzen und emittiert nach Angaben von Fachleuten bis zu hundertfach stärkere Mikrowellenstrahlung. Doch anders als bei früheren Technologien wurden keine gründlichen Sicherheitsstudien vor der Markteinführung durchgeführt, um mögliche gesundheitliche Folgen zu untersuchen. Dies hat Befürchtungen ausgelöst, denn bereits frühere Mobilfunkgenerationen zeigten laut Studien Auswirkungen auf die Gesundheit – und das unterhalb der heute geltenden Grenzwerte für 5G-Antennen.
Der Onkologe Professor Lennart Hardell, der sich seit Jahrzehnten mit den Umweltfaktoren von Krebsrisiken beschäftigt, warnt eindringlich. Seine Forschung zeigt, dass intensiver und langfristiger Gebrauch von Handys das Risiko für bestimmte Krebsarten – etwa Hirntumore und Nervenschäden – deutlich erhöht. Besonders kritisch sieht er die zunehmende Belastung durch Funkmasten, die mit 5G verstärkt wird. Seine Untersuchungen weisen auf ein zwei- bis dreifach höheres Krebsrisiko bei langjähriger Handynutzung hin und deuten an, dass die Auswirkungen von 5G auf die Gesundheit noch nicht ausreichend erforscht sind.
Persönliche Schilderungen von Betroffenen – Einblicke in eine unsichtbare Belastung
Neben den wissenschaftlichen Studien geben Betroffene eindrückliche Berichte über ihre Erfahrungen. Der Journalist Per Shapiro erzählt von seinen Messungen in Stockholm, wo Menschen über Symptome wie Nasenbluten, Schlaflosigkeit und Herzbeschwerden klagen, die offenbar mit der Nähe zu 5G-Sendemasten zusammenhängen. Er selbst hat die Wirkung der Strahlung körperlich gespürt – ein stechendes Gefühl in Arm und Hand, begleitet von Atemnot nach längerem Aufenthalt in einer betroffenen Wohnung.
Solche Beschwerden sind kein Einzelfall. Auch Ingenieur Per Bjursten beschreibt, wie die Umrüstung auf 5G-Antennen vor seinem Fenster zu starken Herzrasen, Kopfschmerzen und Erschöpfung führte. Ebenso berichten Techniker und Ergotherapeuten, wie sie durch die Strahlung Symptome wie Tinnitus, Schwindel und Hautreizungen entwickelten, die sich teilweise nur durch Wohnungswechsel lindern ließen.
Diese Fallberichte spiegeln ein Muster wider, das Wissenschaftler als „Mikrowellen-Syndrom“ kennen – eine Reihe von Beschwerden, die seit Jahrzehnten bei Menschen in der Nähe von Funkmasten dokumentiert sind. Die Schwere der Symptome bei 5G-Nutzern, so die Experten, könnte auf die neuartigen Signaltechniken zurückzuführen sein, die besonders schnell und hoch gepulst senden, was den natürlichen Reparaturmechanismen des Körpers entgegenwirkt.
Kritik an Grenzwerten und Regulierungen
Ein zentraler Streitpunkt ist die Definition und Durchsetzung von Grenzwerten für elektromagnetische Felder. Offiziell sollen diese Grenzwerte die Bevölkerung vor gesundheitlichen Schäden schützen, jedoch beziehen sie sich ausschließlich auf die messbare Erwärmung durch Strahlung, nicht aber auf Langzeitwirkungen wie Krebs, Schlafstörungen oder neurologische Beschwerden.
Kritiker wie Mona Nilsson von der Swedish Radiation Protection Foundation weisen darauf hin, dass die geltenden Grenzwerte primär die Interessen der Telekommunikationsindustrie schützen und nicht den bestmöglichen Gesundheitsschutz gewährleisten. Organisationen wie die WHO und die ICNIRP, die Empfehlungen für Grenzwerte geben, stehen in der Kritik, zu eng mit der Industrie verbunden zu sein und deren wirtschaftlichen Interessen zu vertreten. Untersuchungen zeigen zudem, dass strengere Grenzwerte den 5G-Ausbau deutlich erschweren würden, was für die Industrie inakzeptabel ist.
Gesellschaftliche Konsequenzen und offene Fragen
Die zunehmende elektromagnetische Belastung hat Folgen, die weit über einzelne Symptome hinausgehen. Studien weisen darauf hin, dass gerade Kinder empfindlicher auf Strahlung reagieren als Erwachsene – ein Problem, das in Schulen durch intensiven WLAN- und Mobilfunkgebrauch verstärkt wird. Auch die steigende Zahl elektrosensibler Personen stellt eine Herausforderung für die Gesellschaft dar, die sich auf einer technikgetriebenen Entwicklungsebene befindet, ohne die Risiken angemessen zu berücksichtigen.
Viele Menschen berichten von der Unmöglichkeit, in urbanen Gebieten noch strahlungsarme Orte zu finden. Die allgegenwärtige Nutzung von WLAN, Bluetooth und Mesh-Netzwerken macht es zunehmend schwer, sich vor der Belastung zu schützen. Dies wirft grundlegende Fragen auf: Wie kann eine Gesellschaft so stark auf eine Technologie setzen, die bei Teilen der Bevölkerung akute gesundheitliche Probleme auslöst? Wie werden die langfristigen Folgen eingeschätzt, wenn Langzeitstudien fehlen oder ignoriert werden?
Quelle: kla.tv
Weiterführende Informationen und Quellen
- Fallstudien aus Schweden zu gesundheitlichen Auswirkungen durch 5G
https://radiationprotection.se/5g/seven-case-studies-show-that-5g-is-a-health-danger - Internationale Bewertung: 5G und Strahlung durch unabhängige Wissenschaftler (EHT)
https://ehtrust.org/the-first-study-in-the-world-on-5g-health-risks-published - Studien von Lennart Hardell zu Mobilfunk und Krebsrisiken
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8614011 - Kritik an ICNIRP und industrieabhängigen Grenzwerten
https://klaus-buchner.eu/the-international-commission-on-non-ionizing-radiation-protection-conflicts-of-interest - Fachartikel zu nicht-thermischen Effekten von Funkstrahlung (Frontiers in Public Health)
https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fpubh.2023.1058454/full - Vetopedia – Erfahrungsberichte zu 5G & Funkstrahlung
https://www.vetopedia.org13